Mittelalterliche Klosterbibliothek Lorsch wird virtuell wieder zusammengeführt
Mittelalterliche Klosterbibliothek Lorsch wird virtuell wieder zusammengeführt
Der einzigartige, aus dem Mittelalter stammende Bestand der ehemaligen Klosterbibliothek Lorsch, der heute über 68 Bibliotheken weltweit verstreut ist, wird in einer virtuellen Bibliothek wieder zusammengeführt. In Kooperation mit der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen arbeitet die Universitätsbibliothek Heidelberg seit März 2010 daran, die 330 erhaltenen Lorscher Handschriften und Handschriftenfragmente für den Online-Zugriff verfügbar zu machen.
Das Projekt »Bibliotheca Laureshamensis – digital« läuft bis Ende 2013 und wird mit rund 450.000 Euro aus Mitteln des Landes Hessen gefördert. Die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann, und ihre baden-württembergische Amtskollegin Theresia Bauer haben das einmalige Vorhaben am 23. März 2012 in Heidelberg der Öffentlichkeit vorgestellt.
»Durch die virtuelle Rekonstruktion des ehemaligen Bestandes des zum UNESCO-Welterbe erhobenen Klosters Lorsch besteht zum ersten Mal die Möglichkeit, die intellektuellen Grundlagen des Klosters und darüber hinaus das Weltbild der Karolingerzeit tiefgreifend zu erforschen«, sagte Ministerin Kühne-Hörmann bei der Projektvorstellung. »Für dieses herausragende Vorhaben, das für das Land Hessen von großer Bedeutung ist, haben sich hessische und baden-württembergische Experten zu einer beispielgebenden länderübergreifenden Kooperation zusammengefunden, was nicht zuletzt die historische Bedeutung und Lage der Klosterbibliothek Lorsch zwischen Pfalzgrafschaft und Bistum Mainz widerspiegelt.«
Nach den Worten von Ministerin Kühne-Hörmann ist das Projekt ein weiterer wesentlicher Baustein in dem Bemühen des Landes Hessen, die einstige Bedeutung von Kloster Lorsch wieder besser erkennbar werden zu lassen. »Dazu gehört neben der virtuellen auch eine reale Rekonstruktion.« Im Rahmen des Investitionsprogramms »Nationale Welterbestätten« werden nach Angaben der Ministerin gegenwärtig 12,1 Millionen Euro in die behutsame Rückführung des Klostergeländes zu seiner ursprünglichen Topographie, die Vermittlung des klösterlichen Lebens, Denkens und der Klostergeschichte und die Kenntlichmachung der einstigen Bebauung beim Kloster investiert. Von dieser Summe finanzieren der Bund 4,8 Millionen Euro, das Land Hessen 4,6 Millionen Euro, und die Stadt Lorsch beteiligt sich mit 2,7 Millionen Euro ...